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Mein Mann durfte wieder reinkommen und erschrak als er seine völlig verheulte Frau sah.

Meine erste Geburt startete nach einer eigentlich normalen Schwangerschaft bei 38+5 um ca. 4:00 Uhr morgens mit einem Blasensprung. Ich wachte auf, weil ich merkte wie Fruchtwasser lief. Ich stand auf und weckte voller Vorfreude meinen Mann. Endlich geht es los. Er war selbst ganz aufgeregt und fragte, ob er noch duschen könne…. Das haben wir dann beide noch gemacht. 

Dann ging es um ca. 6 Uhr los ins Krankenhaus. Eine Hebamme öffnete uns die Tür und begrüßte uns direkt mit dem Satz: „Das dauert aber noch, Sie atmen ja noch ganz normal.“ Ich habe sie dann darüber aufgeklärt, dass ich noch keine Wehen hatte, dafür vor ca. 2 Stunden einen Blasensprung. Danach wollte sie mich erst einmal untersuchen, ob es auch wirklich ein Blasensprung war. Dies bestätigte sie mir dann mit einem PH-Test. Leider musste mein Mann nochmal kurz in Firma, um etwas zu klären und eine sehr unfreundliche Hebamme begrüßte mich.

Ich muss sagen, die ersten Stunden waren wirklich schrecklich.

Aber diese Hebamme übertraf alles. Im wahrsten Sinne des Wortes rammte sie mir den Zugang in den Arm, der auch weiterhin und immer heftig weh tat. Dann bat sie mich im Frühstücksraum auf der Wöchnerinnenstation zu warten, da kein Zimmer frei war und ich ja auch noch keine Wehen hatte. Sollten um 8 Uhr noch keine Wehen da sein, wird eingeleitet. Das war meine größte Angst. Meine Tochter war allerdings im Bauch schon ein riesen Schatz und pünktlich um kurz vor 8 Uhr starteten die Wehen. Ich ging in den Kreissaal, mein Mann kam auch gerade pünktlich wieder an.

Dann die nächste Hebamme, die 3. In 2 Stunden.

Sie war ok. Hat mich allerdings direkt untersucht und meinte, dass schaffen wir heute nicht mehr - der Muttermund ist noch fast zu (es war 8 Uhr morgens…) und meine Motivation sank. Ich sollte mich aufs Kreisbett legen und mir wurde ein CTG angelegt, meine Wehen glaubte sie mir nicht und meinte nur: „Na das hat aber noch gar nicht wirklich angefangen“.

Dann geschah etwas komisches.

Ich weiß bis heute nicht was es war, aber die Hebamme spritzte mir etwas in die Hüfte und sagte nur, damit ist der Schmerz besser zu ertragen. Danach fehlen mir Stunden. Ich war wie im Delirium. Als ich wieder klarer war, weiß ich wieder, dass ich untersucht wurde und die Hebamme plötzlich hektisch wurde. Meine Tochter hätte sich als Sternengucker gedreht und wir müssten jetzt sofort eine PDA machen. Das wollte ich eigentlich gar nicht. Mir wurde aber gesagt, dass es dann zu sehr hoher Wahrscheinlichkeit ein Kaiserschnitt werden würde. Das wollte ich noch weniger. Daraufhin habe ich der PDA zugestimmt. Mein Mann musste den Raum verlassen. Das fand ich schrecklich, ich wollte dass er bei mir bleibt.

Dann kam der Anästhesist und hat 3 x verstochen.

Es war so mega schrecklich. So schmerzhaft. Ich wurde noch angemault, ich soll endlich still halten sonst müssen wir noch 5x Stechen. Beim 4. Mal saß die PDA dann. Mein Mann durfte wieder reinkommen und erschrak als er seine völlig verheulte Frau sah. Ab da lag ich nur da und beobachtete das CTG. Sie haben mir immer wieder eine Flüssigkeit angehängt um die Wehen wieder zu fördern. Gemerkt habe ich nichts. Keine einzige Wehe. Nur das ausschlagende CTG.

Dann kam meine Rettung – eine wundervolle Hebamme.

Sie schaute mich nur an und meinte, wir drücken jetzt erstmal keinen PDA Knopf mehr. Wir turnen jetzt mal. Sie fuhr die Lehne des Bettes hoch und das erste mal seit Stunden hatte ich das Gefühl, ich kann etwas tun, damit mein Baby raus kommt. Es war mittlerweile 19 Uhr und die PDA wirkte nur noch dumpf. Sie untersuchte mich untenrum nur ein einziges mal. Alles andere schaute sie von außen und immer mal kurz schloss sie das CTG an. Sie war die ganze Zeit einfach nur da. Hat mich aufgebaut. Hat mit mir Beckenturnübungen gemacht und nach kurzer Zeit hatte mein Mäuschen die richtige Lage um geboren zu werden. Dann ging es ganz schnell und mit 4 Presswehen war sie dann um 21:29 Uhr in meinen Armen. Ich habe gerade wieder Tränen in den Augen.

Danke für diesen Engel an Hebamme.

Sie hat zumindest meinen letzten Teil der Geburt meiner ersten Tochter gerettet und sie noch zu etwas besonderem gemacht. 

Die Geburt der zweiten Tochter

Bei der Geburt meiner zweiten Tochter, wusste ich schon etwas mehr, was ich möchte und was nicht. Ich hätte so gerne ambulant geboren, allerdings war das wegen der schlimmen Blutgruppenunverträglichkeit meiner großen Tochter nicht möglich. Deswegen wollte ich zumindest ein stillfreundliches Krankenhaus finden, da mir diesmal so sehr wichtig war, dass zumindest das Stillen klappt. Das hatte ich dann zum Glück schnell gefunden und beim Gespräch war ich sehr zufrieden und glücklich.

An 40+1 ging es dann los.

Mein Schleimpfropf ging um ca. 17:30 Uhr ab und 30 Minuten später fingen auch schon die ersten Wehen an. Mein Mann kam von der Arbeit nach Hause und wir fuhren los in die ca. 40 Minuten entfernte Klinik. Als wir gegen 19 Uhr da waren, empfing mich eine sehr nette Hebamme. Sie begleitete mich in einen sehr angenehmen Kreissaal. Als wir angekommen sind, untersuchte sie mich kurze Zeit später und stellte fest, dass alles noch weit hinten und zu ist, ich könnte ruhig nochmal nach Hause fahren. Mein Gefühl sagte mir allerdings, dass ich lieber bleiben sollte.

Die Hebamme nahm das alles sehr ernst ...

... und meinte, wir könnten erstmal 2 Stunden in der Gegend bleiben, evtl. etwas Essen und dann nochmal kommen. Mein Mann freute sich, er hatte großen Hunger. Wir bestellten uns also eine Pizza. Als wir diese gerade holen wollten, dachte ich, ich breche am Parkplatz zusammen, so eine heftige Wehe hatte ich und gleichzeitig auch einen Blasensprung. Das wars dann also mit Pizza. Wir sind zurück ins Krankenhaus. Dort angekommen war die Hebamme etwas erstaunt und bat mich wieder in den Kreissaal. Als sie dann untersuchte und feststellte, dass der Muttermund bei 7 cm war, setzte sie sich einfach neben mich mit den Worten: „Vertraue einfach auf deinen Körper, Ihr schafft das zusammen. Ich bleibe hier sitzen und lass euch das gemeinsam machen." Das war wirklich wunderschön.

So haben wir es dann einfach gemacht. Ich bewegte mich, lief rum. Tat alles das, was mir gut tat. 1,5 Stunden später gingen auch schon die Presswehen los und kurze Zeit später lag meine zweite Tochter in meinen Armen. Ich durfte sie in Empfang nehmen und mein Mann schaute, ob es auch wirklich ein Mädchen ist. Nachdem auch die Plazenta geboren war, ließ uns die Hebamme alleine und wir kuschelten und genossen die gemeinsame Zeit.

Ca. 2 Stunden später kam sie wieder und mein Mann hat die Nabelschnur durchtrennt. Meine zweite Geburt hat mich mit meiner ersten so sehr versöhnt und ich war so glücklich diese Klinik gefunden zu haben. Das Stillen klappte super und sie war von Anfang an sehr entspannt. Heute weiß ich, dass es nicht egal ist wie wir gebären und ich freue mich sehr, das bald an ganz viele werdende Eltern weiter geben zu dürfen. 

Geburtsplan - wäre ich jetzt schwanger 

  • Ich möchte keinerlei Interventionen bei meiner Geburt erleben. Weder einen Zugang, noch eine PDA.
  • Auch keine gut gemeinten Tipps. Mein Körper und mein Baby schaffen das sehr gut alleine. 
  • Die Atmosphäre würde ich mir mit gutem Kerzenduft und nicht zu hell wünschen.
  • Eine gute Entspannungsmusik wäre toll.
  • Ich könnte mich nicht fallen lassen unter Fremden. Deshalb hätte ich gerne nur meinen Mann und meine Hebamme dabei.
  • Ich möchte gerne unser Baby zuerst in Empfang nehmen und auch begrüßen.
  • Der Papa sollte nach dem Geschlecht schauen.
  • Die Nabelschnur soll auf jeden Fall komplett auspulsieren und erst wenn nichts mehr durch läuft und die Plazenta zusammengefallen ist, möchte ich, dass mein Mann die Nabelschnur durchtrennt.
  • Die Plazenta möchte ich mit nach Hause nehmen und unter einen Baum setzen.
  • Wir brauchen Zweisamkeit und Entspannung. Vor allem auch Wissen was während einer Geburt passiert. Denn das schafft Vertrauen.
  • Mein Mann möchte sich nicht zurückziehen, sondern immer an meiner Seite sein. Würde er sich während der Geburt umentscheiden, könnte er sich auf jeden Fall zurückziehen. 

Das Wochenbett

Das einzige was ich aus meinen jeweiligen Wochenbetten anders machen würde, wäre, dass ich uns für mindestens 2 Wochen einigeln und keinen Besuch empfangen würde. Denn das hat mich sehr gestresst. Alles andere würde ich immer wieder so machen. Kuscheln, Kuscheln, Kuscheln und verwöhnen lassen. Wobei bei meiner großen noch der Abpump-Stress dazu kam. Das war schrecklich. 

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EHRLICHE GEBURTSBERICHTE

Diese Geburtsberichte wurden ursprünglich als Reflexionsaufgabe für unsere BellyBasics® Ausbildung eingereicht. Sie sind ungeschönt, ehrlich und waren nicht für die Öffentlichkeit bestimmt. Deshalb sind sie hier nur annonymisiertzu lesen. Lieben Dank an unsere Kursleiterinnen für die Genehmigung! 

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